Pressemitteilung der Stadt Lindenberg zur Lage der Rotkreuzklinik Lindenberg vom 30.11.2023
Am 28.11.2023 sind die genaueren Planungen für die Zukunft der Rotkreuzklinik Lindenberg durch Aussagen des Generalbevollmächtigten und des Sanierungsexperten bekannt geworden. Die Umsetzung soll ab dem 01.03.2024 erfolgen.
Für die Stadt, die gesamte Region, aber zuvorderst auch für die Klinik und die dort tätigen Menschen bedeutet das schmerzhafte Veränderungen. Unser Mitgefühl und unsere Sorgen gelten in erster Linie den Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden. 122 von 372 Beschäftigten sollen in den kommenden Tagen, kurz vor Weihnachten, ihre Kündigung erhalten. Diese Entscheidung ist dramatisch und sie macht uns sehr betroffen, da die gesamte Belegschaft in der zurückliegenden schwierigen Phase zusammengehalten und den Klinikbetrieb sichergestellt hat. Auch wenn der Fachkräftemangel gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bietet, bleiben Unsicherheit und Zweifel, nicht nur für die Beschäftigten selbst, sondern für deren Familien und ihr gesamtes Umfeld. Die Stadt wird versuchen, sich in Gespräche bezüglich der Zukunft der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubringen.
Diese Negativbotschaft überlagert deutlich die gute Nachricht, dass der Klinikstandort Lindenberg erhalten bleiben wird, wenn auch mit großen Einschnitten. Hierzu zählt der Verlust der Intensivstation. Auf Grund der wirtschaftlichen Zwänge scheinen die bislang bekannt gewordenen Entscheidungen unvermeidbar zu sein. Anders als in der Presse am 29.11.2023 berichtet, sollen jedoch auch die Urologie und die HNO-Abteilung erhalten werden. Unser Dank gilt der Schwesternschaft, die am Standort festhalten wird, auch wenn bereits jetzt feststeht, dass dieser auch in einer neuen Struktur weiterhin durch den Träger mit einem Betrag in Millionenhöhe querfinanziert werden muss.
Wichtigstes Anliegen der Stadt und des gesamten oberen Landkreises und darüber hinaus muss jetzt die Notfallversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sein. Ein Antrag zur Notfallversorgung ist daher für die nächste Sitzung des Kreistages vorgesehen. Hier ist der Landkreis gefordert, zügig mit der Schwesternschaft in Austausch zu gehen, um trotz der wirtschaftlichen Zwänge bis auf weiteresein möglichst umfassendes Angebot für die Bürgerinnen und Bürger vorzuhalten. Daran ändert auch die Aussage in der PM des Landkreises vom 29.11.2023 nichts, dass die Oberschwabenkliniken bei der Notfallversorgung behilflich sein möchten. Dies war bereits bisher, auch im Verbund mit Lindau, gute wechselseitig geübte Praxis und ist nicht neu.
Die Stadt wird den Prozess der Umstrukturierung weiterhin konstruktiv begleiten und sich, wo möglich, im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Lindenbergs und der Region einbringen.
Gez.
Erster Bürgermeister der Stadt Lindenberg i.Allgäu, Eric Ballerstedt